Unsere Werte
Es gibt nichts Gutes, außer: Man tut es.
Erich Kästner (* 23. 2. 1899 in Dresden – † 29. 7. 1974 in München)
Was sich da so leicht dahersagt, gestaltet sich in dieser komplexen Welt als ziemliche Herausforderung – so auch beim Aufbau und Betrieb dieses Hostels.
Bei all dem Überlegen ist besonders eine Erkentnis gereift: Es gibt für uns immer nur einen Kompromiss, meist bestehend aus Umweltverträglichkeit, Verfügbarkeit, und Wirtschaftlichkeit. Was nützt einem das super Bio-Öko-Hostel, wenn es sich hinterher niemand mehr leisten kann? Schon mal recherchiert, was eine fair und biologisch hergestellte Matratze eigentlich kostet? Oder so ca. 280 m² Holzdielen? Holzfaserdämmung? Lehmputz?
Womit wir unweigerlich auch bei der sozialen Frage wären: was ist eigentlich ein fairer Bettenpreis – für welches Publikum? Welches Gehalt wollen wir uns zahlen, können wir damit eine Altersvorsorge aufbauen und welches Geld müssen wir erwirtschaften, um Nebenkosten zu decken und Kredite zu tilgen?
Wie gesagt, praktisch alles ist irgendwie nur ein kompromiss.
Aber ein paar Dinge zeichnen uns vielleicht aus, die da wären:
- Wir heizen mit Pellets. Klar, Feinstaub und so, aber Holz wächst wenigsten schneller nach als Öl und ist mindestens in der Theorie regional.
- Wir beziehen lokalen Ökostrom.
- Wir haben beim Bau weitesgehend auf natürliche Baumaterialien gesetzt und ausschließlich umweltverträgliche Farben und Lasuren verwendet.
- Wir haben fast alles selbst gebaut – und können auch fast alles selbst reparieren.
- Ihr schlaft auf Kaltschaummatratzen. Auch diese Dinger sind irgendwann Sondermüll, halten aber wenigstens länger.
- Die Vorhänge, Bettlaken und Handtücher sind aus Bio-Baumwolle, die Bettbezüge aus Tencel-Fasern in Hotel-Qualität.
- Wir waschen die Wäsche selber. Das ist mehr Arbeit für uns, spart aber Logistik. Und wir uns das Bügeln …
- Das Geschäftskonto und Kredit liegt bei der GLS-Bank. Garantiert frei von Kriegs-, Rüstungs-, oder Krisengewinnen.
- Schwalben dürfen bei uns in der Scheune nisten und kacken – und ja, das machen sie auch 🙂
- Im Garten haben wir reichlich Nisthilfen für Vögel und Wildblumenwiesen für Insekten, die dann widerrum von den Vögeln gefressen werden. That’s a real Kreislaufwirtschaft!
- Wir haben unser Modell einer „Soli-Kasse“ eingeführt: Wer kann und möchte, zahlt am Tresen 5€ ein – wer braucht, nimmt sich beim CheckIn 5€ raus.
Somit können finanziell besser gestellte Menschen finanziell Bedürftigten den Hostelaufenthalt etwas subventionieren – und da dies die Gäste unter sich klären, bleibt die Buchhaltung trotzdem sauber.
Was du tun kannst:
- Komm mit der Bahn! Mal ehrlich, für ein Dorf ist Kurort Rathen wirklich gut mit den Öffis erreichbar, die S-Bahn hält hier alle 30 Min – und mit dem Zug bist du in jedem Fall schneller im Elbtal unterwegs als jeder V8.
- Koch mit anderen gemeinsam! Das hilft zum Einen, Müll zu vermeiden, spart auch Energie und sorgt darüber hinaus für ein viel schöneres Miteinander, als wenn jede*r auf sein Handy starrt.
- Hau was in die Soli-Kasse – oder kommt vorbei, auch wenn ihr es euch eigentlich nicht wirklich leistet könnt, und nehmt etwas raus. Denn „soziale Teilhabe“ ist für eine gesunde, verständisvolle Gesellschaft unerlässich.
- Spare Energie! Das ist wichtig, nicht nur in Zeiten knapper und
teurer Energie (ja, auch die Pellets sind schon deutlich teurer
geworden).
Konkret heißt das: nicht länger Duschen als nötig, Licht aus, und gründlich … - „Stoßlüften“: Heizung aus, und für ein paar Minunten das Fenster ganz auf – statt permanent auf kipp. Positiver Nebeneffekt: du trägst damit auch zu einem weiterhin günstigen Übernachtungspreis bei.
- Vermeide und trenne deinen Müll. Es ist schon ein bisschen
erschreckend, wie viel Müll das Hostel in einer gut besuchten Woche
produziert. - Halte Haus und Hof so gut es geht sauber. Das spart uns nicht nur
Arbeit, sondern auch Ressourcen – denn warmes Wischwasser kostet
Energie.
Vielen Dank!
Der Rest ist leider noch nicht wirklich der Rede wert. Aber wir sind guter Dinge, diese Liste im Laufe der Zeit ergänzen zu können. So wird das Ganze zwar auch noch nicht wirklich Nachhaltig, aber für die kommenden Generationen sicherlich etwas weniger schlimm – und wir können immerhin behaupten, im Rahmen unserer Möglichkeiten gehandelt zu haben.